ULL auf dem VI Congreso de Derechos Humanos y Globalización: Die Vorstellung von Migrantenbürgerschaft durch eine Pädagogik der Gastfreundschaft

Am 10. April 2025 nahm die Universität von La Laguna (ULL), vertreten durch das PEDACRI-Forschungsteam, aktiv am VI Congreso de Derechos Humanos y Globalización auf Teneriffa teil. Im Rahmen der thematischen Achse Immigration, Verletzlichkeit und Menschenrechte an der EU-Grenze präsentierte das Team den Beitrag mit dem Titel Pädagogik der Gastfreundschaft: Critical Reflection on Teaching Language to Migrants“ (Kritische Überlegungen zum Sprachunterricht für Migranten) vor, der im Rahmen des von der Europäischen Union kofinanzierten PIPE-Projekts (Program for the Inclusion of Migrants at Risk of Social Exclusion) entwickelt wurde (2023-1-ES01-KA220-ADU-000160578).
Der Kongress brachte Wissenschaftler und Praktiker zusammen, um kritisch über die rechtlichen, sozialen und kulturellen Rahmenbedingungen zu reflektieren, die die gegenwärtige Migrationspolitik und ihre menschlichen Folgen bestimmen. In diesem Kontext bot das PEDACRI-Team eine pädagogische Antwort, die sowohl innovativ als auch tief in der kritischen Bildungstheorie verwurzelt ist. Ausgehend von den Traditionen der interkulturellen Bildung und der Ethik der Gastfreundschaft plädiert ihr Vorschlag für ein transformatives Modell der Integration von Migranten – eines, das Sprachunterricht nicht einfach als Mittel zur Integration, sondern als Brücke für Würde, Empowerment und den Aufbau gemeinsamer Narrative begreift.
Die vom PIPE-Projekt vorgeschlagene Pädagogik der Gastfreundschaft greift auf philosophische und pädagogische Traditionen zurück, die von Denkern wie Lévinas, Derrida, Freire und De Sousa Santos inspiriert sind. Es stellt den Sprachunterricht als einen Raum der gegenseitigen Anerkennung vor, in dem der interkulturelle Dialog und die Rassenverschiedenheit keine Ausnahmen, sondern Grundlagen sind. Das Team betrachtet Gastfreundschaft nicht als eine Geste der Großzügigkeit, sondern als eine moralische Verpflichtung, die Migranten nicht als Gäste anerkennt, die vorübergehend untergebracht werden müssen, sondern als Mitgestalter des sozialen Gefüges.
Diese Vision wird durch die digitale Plattform PIPE verwirklicht, die eine Toolbox für Fachleute, Freiwillige und Institutionen bietet, die mit Migranten arbeiten. Sie fördert kollaborative Lernerfahrungen, baut interkulturelle Kompetenzen auf und unterstützt das Entstehen einer Bürgerschaft von Migranten, die auf sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe basiert
Akademische Anerkennung
Die ULL freut sich außerdem, dass der Artikel „Pedagogy of Hospitality: Critical Reflection on Teaching Language to Migrants“ in der Zeitschrift Education Sciences (Q1) veröffentlicht wurde, was die wissenschaftliche Relevanz dieses Ansatzes in den Bereichen Migration und Bildung unterstreicht.
Zusammengenommen unterstreichen diese Anerkennungen die Bedeutung von Sprachunterricht als Mittel zur Förderung eines kritischen Bewusstseins, des interkulturellen Zusammenlebens und der vollen Ausübung der Bürgerrechte.